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Author: Sigrid Himmel

Alte Rutsche demontiert

Alte Rutsche demontiert

Neubeckum (himm). Ein wenig Wehmut schwingt schon mit, wenn man in diesen Tagen einen Blick in das Neubeckumer Freibad wirft. Dort, wo im Sommer viele hundert Kinder und Erwachsene ihren größten Spaß hatten, nämlich auf der großen Wasserrutsche, sind jetzt nur noch graue Stelzen zu sehen – eben jene Stahlträger, auf denen die Halbschalen des 58 Meter langen Kanals lagerten. Seit 1985 war sie die Attraktion des Neubeckumer Sportbads an der Graf-Galen-Straße. Nun hat die alte Dame ausgedient. Schäden in ihren Halbschalen machten die Maßnahme nötig, um Verletzungen und damit verbundene, eventuelle Schadensersatzforderungen, zu vermeiden. Auch die Installation eines neuen Sicherheitsauslaufs wird vorgeschrieben. Element für Element wurde seit Montag in mühsamer Kleinarbeit mit Schneidbrenner und Seilen von Mitarbeitern der Firma Hartwigsen aus Jettingen abgetragen. Dafür, dass die Kunststoffteile zügig zum Entsorgungscontainer auf dem Parkplatz transportiert und aufgeladen werden konnten, sorgten der Fachangestellte für Bäderbetriebe, Peter Kube, sowie Jo Freitag und Alfons Pabel vom Förderverein Freibad Neubeckum mit vereinten Kräften. Zum Glück spielte das Wetter mit, und die Arbeiten gingen zügig voran. Denn wenn nichts Unerwartetes dazwischen kommt, werden bis auf den Sicherheitsauslauf, unter Beibehaltung der vorhandenen Stahlkonstruktion, schon am morgigen Donnerstag die neuen GFK-Elemente montiert. Die ersten zehn Meter werden überdacht sein. Bunte, aufgemalte Daylight-Motive  wie Fische und Meerespflanzen sollen der neuen Rutschbahn Pep verleihen. Im Frühjahr, wenn das Wasser zwecks Reinigungsarbeiten abgelassen wird, kann dann auch der Abschluss der Röhrenrutsche angebracht  werden, der das gefahrlose Hineingleiten ins nasse Element, gewährleisten soll. Pünktlich zur Freibadsaison 2014 werden die Arbeiten abgeschlossen sein. 95.140,50 Euro werden in das Projekt investiert, wobei  30 000 Euro Barmittel vom  Förderverein beigesteuert werden. 5000 Euro spendet die Wiedeking-Stiftung. Andere Sponsoren stellen noch einmal dieselbe Summe zur Verfügung. Der Restbetrag von 40 000 Euro wird vom  Förderverein mittels eines  Kredits von der Stadt Beckum finanziert, der vertragsgemäß zurückgezahlt wird.

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Im Ersten Anlauf gescheitert

Im Ersten Anlauf gescheitert

Neubeckum (himm). Der Abbau der 30 Jahre alten Wasserrutsche war Mitte November perfekt verlaufen. Warum sollte also nicht auch die Montage der neuen Rutsche nach Zeitplan abgewickelt werden?  Den Richtkranz hatten  Theo Thiemann, Bernd Mergner und Hubert Eickholt vom Förderverein Freibad Neubeckum bereits präpariert. Am heutigen Donnerstag wollte man  bei Grillwurst und Getränken ein zünftiges Richtfest im Neubeckumer Freibad ausrichten. Doch das fällt nun aus. Zwar stand der Autokran der Firma Canisius am gestrigen Mittwoch pünktlich vor den Toren des Sportbads  am Harberg. Und die Mitarbeiter der Firma  Hartwigsen aus Jettingen sowie  Alfons Pabel und Peter Kube, Fachangestellter für Bäderbetriebe der Stadt Beckum, hatten gute Vorarbeit geleistet und die einzelnen Elemente der Wasserrutsche bereits zusammengeschraubt. Aber die Rechnung mit dem Untergrund der Baustraße, über die der Kran den Standort der Rutsche erreichen sollte, hatte man nicht gemacht. Problemlos passierte das Fahrzeug zunächst den schmalen Eingangsbereich. Doch wenige Meter vor dem Ziel bohrte sich das 48 Tonnen schwere Ungetüm in den vom Regen durchweichten Boden. Rund 20 Minuten wurde rangiert, die ganze Technik des Fahrzeuges ausgenutzt. Firmenchef Clemens Canisius, der seinen Kran nebst Fahrer kostenlos zur Verfügung stellte, machte sich sogar selber ein Bild von der Situation.  Alle Mühe war vergebens. Projektleiter Hubert Eickholt  stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. „Das Problem hatten wir 1984 auch“, erzählte Schwimmmeister ade, Timo Konietzka tröstend, der vorbeigekommen war, um sich das Manöver anzusehen Wie den  Koloss wieder aus dem Freibad herauszuziehen? Diese Frage stellte sich als nächstes. Denn aus eigener Kraft war dies nicht möglich. Da half nur der Griff zum Handy. Hubert Eickholt hatte Glück.  Schnelle Hilfe leistete Reinhard Tentrup. Der Neubeckumer Landwirt rückte innerhalb kürzester Zeit mit seinem Traktor an.  Und im Nu konnte der Autokran seine Fahrt über die Graf-Galen-Straße Richtung Firmensitz an der Hauptstraße aufnehmen. „Wir brauchen eine  anständige Frostperiode, dann kann es mit dem Aufsetzen der Elemente auf die Träger klappen“, sind sich die Mitarbeiter der Firma Canisius sicher.

Bild 1: Festgefahren: (v.l.) Peter Kube und Hubert Eickholt sind enttäuscht, dass die Montage der Elemente der neuen Rutsche im Neubeckumer Freibad am Mittwoch nicht stattfinden konnte.Montage_neue_Rutsche_gescheitert_1

Bild 3: Schnelle Hilfe: Landwirt Reinhard Tentrup zog den 48 Tonnen schweren Autokran der Firma Canisius vom Gelände des Neubeckumer Freibades.Montage_neue_Rutsche_gescheitert_3

Hundeschwimmen stieß auf große Resonanz

Hundeschwimmen stieß auf große Resonanz

Neubeckum ( himm) Eine lange Schlange von Autos parkte fast bis zur Ecke Graf-Galen-Straße und Spiekersstraße. Zum Ende der Badesaison hatten sich noch einmal zahlreiche Gäste auf den Weg zum Neubeckumer Freibad gemacht. In der Abendsonne die letzten Stunden zu genießen, bevor sich die Tore des Sportbads bis zum 1. Mai 2014 zunächst schließen, war ihr Wunsch. Dass dadurch Kasse noch einmal so richtig klingelte beobachteten Mechthild Bürsmeier-Nauert und Eva Hess vom Fördervereins Freibad Neubeckum mit Genugtuung, die das Hin und Her aufmerksam beobachteten. Denn der Sonntagabend zum Saisonausklang war kein gewöhnlicher. Rund 80 Vierbeiner ganz unterschiedlicher Rassen hatten sich mit ihren Besitzern am Beckenrand versammelt. Und dann hieß das Kommando für alle Hunde: „Ab in die Fluten!“ Dazu ließen sich Labradore wie Amba und Laika ebenso wenig mehrfach auffordern wie die kleinen King Charles Spaniels, Dusty und Sonny. Zu schwimmen und zu apportieren, war für sie das Größte. Spaß, statt Stress, sollte das Ergebnis des tierischen Badevergnügens auch für Frauchen und Herrchen sein. Eine freute sich über das wilde Treiben ganz besonders, nämlich Cornelia Becker, die am Donnerstag kurzfristig mit ihren Kollegen entschieden hatte, das Experiment zu wagen: „Ich bin begeistert und hätte nicht gedacht, das die Veranstaltung so gut angenommen wird“, freute sich die Angestellte der Stadt Beckum über den Trubel im Freibad. Angeregt worden war die Aktion „Schwimmen mit Hunden“ von Rainer Janotta, der auch im Gespräch mit Fachleuten überprüft hatte, ob das Chlorwasser den Hunden schaden könnte. Ob die für den öffentlichen Badebetrieb vorgeschriebene Dosis Chlor so beibehalten werden konnte, oder womöglich hätte runter gefahren werden müssen, klärte Bernd Schroeder vorher ab. „Das Wasser wird später dann abgelassen und die Becken werden intensiv gereinigt und desinfiziert. Kein Badegast muss sich Sorgen machen, im nächsten Jahr mit Keimen, die die Hunde hinterlassen haben könnten, belastet zu werden“, gab der Bäderteamleiter Entwarnung. „Außerdem sind auch alle Tiere geimpft. Es ist keine Gefahr im Verzug“, beruhigte er Kritiker auch schon im Vorfeld. „Das ist eine tolle Sache. Mein Hund Laika liebt das Wasser, springt auch im Winter in jeden See“, schwärmte Lisa Strauhal im „Glocke-Gespräch“ von dem Erlebnis mit ihrer Hündin geschwommen zu sein. Auch dass die Hunde untereinander Kontakt auf nehmen konnten, fand die Krankenschwester prima. Bernd Schroeder hofft nun, dass aufgrund der Sonderaktion Spenden zu Gunsten der Modernisierung der großen Rutsche eingehen könnten.